Liebe Mitsaxer,
bin seit kurzem Besitzer eines so oft geschmähten Weltklang-Tenors (versilbert). Von meinen Vorurteilen ist nichts mehr übrig, vor allem, seit ich es habe einstellen lassen, bin ich sehrsehr zufrieden:
1. Klanglich
2. Intonationsmäßig
3. Verarbeitungstechnisch
Weniger gut ist die Klappenlage, an die ich meine Hände noch gewöhnen muss.

Bei der Einstellung sagte mir mein SaxDoc, das Teil würde ihn sehr an die Keilwerthmodelle aus den 50ern erinnern. Kannt sich da jemand näher damit aus? Sind das Nachbauten? Haben die Gemeinsamkeiten "Vorkriegswurzeln"?

Hat jemand genauere Kenntnisse?

Vielen Dank an alle, die was beitragen können zur Klärung

Happi

Sicher, dass versilbert und nicht vernickelt?

Ich glaube die Historie steht sogar recht genau auf Saxwelt. Keilwerth hat rechtzeitig noch den Sprung in den Westen geschafft (waren die nicht ursprünglich auch in Klingenthal).
Und alles was es nicht mehr rüber geschafft wurde dann zusammengefasst und in eine dieser großen DDR Firmen zusammen geworfen. Kann mir gut vorstellen, dass die bemerkte Ähnlichkeit vielleicht nicht zufälliger Natur ist.

@happi,

willst du beiträge oder fachbeiträge?

pue ist sicherlich dein ansprechpartner. falls gar nix kommen sollte probiere ich es dann auch mal.

Immer mit der Ruhe. Es wird schon. Irgendwie.....

.....Von meinen Vorurteilen ist nichts mehr übrig, - schön auch das dazu zu hören.

Ist jetzt leider schon halb ot, weil"s um Tenöre gehen soll, aber ich habe mal zwei Jahre ein B&S-Bari gespielt, das ist ja der gleiche VEB, der auch Weltklang produziert hat.
Das B&S hat von oben bis unten sehr gut angesprochen, ließ sich schön spielen und mir persönlich lag es auch gut in der Hand.
Das zum Thema Handhabung der DDR-Saxe, denen ja immer vorsinflutliche Mechanik anheim gestellt wird.
Es liegt eben auch immer an den Händen des Spieler.

Hi,

ich spiele ein B&S Tenor Bj. 89. Gutes Teil.

Hallo Happi, welche Seriennummer hat denn dein Horn? Ich kann es damit bautechnisch einordnen.

Die Hörner aus Markneukirchen/Graslitz tun sich alle nicht viel auf dem technischen Niveau, das Anfang der 50er etwa beim "Chu Berry" (Ende 30er) stehen geblieben ist. Die Instrumentenbauer waren alle auf ähnlichem Stand. Man bastelte mal den einen oder anderen neuen Tisch, aber mehr auch nicht. Für mich gehören die alten Hörner zu den guten Ost-Vintage-Traktoren, robust und mit einem ganz eigenen Klang, den ich bei modernen Saxen nicht mehr höre. Intonation sehr gut, Ergonomie absolut vintage.

Vielen Dank für eure Rückinfos!!!!

@pue:
Seriennummer: 47***, definitiv versilbert (Becher innen goldig). Mechanik gewöhnungsbedürftig, aber noch gut machbar (für mich).

Mich würde insbesondere interessieren, ob bei den Weltklängen bestimmte Elemente von Keilwerth einfach übernommen wurden: Lochbild, Mechanik, Korpusgeometrie , Applikatur.


Liebe Grüße HAPPI

Ungefähres Baujahr 1972. Über einen Zusammenhang mit Keilwerthinstrumenten weiß ich leider nichts.

@pue: Vielen Dank erstmal. Wo finde ich denn deine Nummernliste? Gibt es irgendwo eine Aufstellung über Bauarten?

Grüße HAPPI

Die Liste gibt es erst, wenn ich sie umgebaut habe. Eine Liste der einzelnen Bauarten hat ein netter Bekannter aus Kiev, der mal 20 Baris sein eigen nannte, hier gepostet:

www.saxontheweb.net/vbulletin/showthread.php?t=96235