Schöne Idee, schaumama, ob das machbar ist.
Was jedoch unbedingt hier herein gehört, sind die Fragen wallensteins zur Harmonie.
wofür Harmonie gut sind. Hattest du das gesagt? Am Anfang? Ich frage mich, braucht man diese und wenn ja, was, wenn man etwas komponieren will? Geht das auch so?
Sind Harmonien ein Stück Musikgeschichte? Sind sie die Substanz aus der ein Stück entsteht? Oder hat der Künstler, der das arrangiert hat, diese im Beruf, im Blut? Kann man überhaupt nur komponieren, wenn man die Harmonien kennt?
Ich habe nicht gesagt, wofür Harmonie gut ist; hatte mir die Gitarre geschnappt und losgespielt, in der Hoffnung, dass eine jede schon mal am Lagerfeuer gesessen ist und zur Gitarre gesungen hat.
Wofür ist Harmonie gut?
Am Lagerfeuer spielt die Gitarre harmonisch zueinander passende Töne und es scheint, dass die Leute gerne dazu singen. Der Gitarrist spielt dabei mehrere Töne gleichzeitig. Das ist das entscheidende. Er scheint ein System zu benutzen, denn er zupft nicht zufällig an den Saiten rum. Täte er das, würden die Leute dazu nicht so gerne singen.
Die Lehre von der Harmonie versucht zu erklären, warum der Gitarrist eben ganz bestimmte Töne benutzt. Die Lehre guckt dem Musiker also auf die Finger, will heißen: historisch gesehen ist erst die Musik da und dann wird eine Lehre daraus. Natürlich beeinflußt und befruchtet die Lehre in der Folge auch wieder die Musiker und Komponisten, so dass es nicht ganz auseinander zu halten ist.
Es wird wie überall sein. Ich glaube nicht, das man den Jambus erfunden hat und dann danach dichtete, sondern das man dichtete und später feststellte: hier liegt ein Versmaß vor und das nennen wir jetzt Jambus. Den Jambus konnte man dann lehren, sodass sich daraus ein komplizierteres Versmaß entwickeln konnte, welches wieder untersucht wird usw...
Stellt sich also die Frage, wie Harmonie entstand? Harmonie entstand aus der Melodie. Die Melodie ist das, was du zu Hause auf deinem Saxophon alleine für dich spielst. Eine Abfolge von Tönen. Auch hier könnte ich die Frage stellen: wozu ist das gut? Das kannst du dir vielleicht selber am Besten beantworten. Ich habe keinen blassen Schimmer, warum du das tust, hehe.
Wenn du eine Melodie spielst, dann spielst du nicht irgend etwas. Welche Töne benutzt du und warum gerade diese? Das ist im Grunde schon eine harmonische Frage.
Der Tubensong, den du einstelltest, ist bestens geeignet, all diese Fragen praktisch zu erläutern. Klick mal auf die Noten:
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Das ist der Anfang von Rainforest. Nun nimm dein Sax und spiel die Melodie nach. Ich weiß nicht mehr, ob du Tenor oder Alto spielst. Wenn du Tenor spielst, probier es mit den Tönen
E C H A A -
A
Geht nur, wenn du schon das erste E mit der Oktavklappe spielst.
Sielst du Alt, dann geht es hiermit:
H G Fis E E -
E
Die unterstrichenen Töne eine Oktave tiefer.
Jetzt frage ich dich einfach, was die Melodie dir sagt?
Welche Linie beschreibt sie? Was für Emotionen löst die Melodie bei dir aus? Ist sie eher spannend oder beruhigend? Ist sie traurig, fröhlich, lieblich, hart?
Dann frage ich weiter: was sagen dir die einzelnen Töne?
Ist ein jeder wie der andere? Gibt es wichtigere und unwichtigere Töne? Was passiert, wenn du die Melodie nur bis zum dritten Ton spielst? Wie fühlt sich der letzte Ton an? Wenn du die Melodie einmal durchspielst und dann den ersten Ton nochmal bläst, wie fühlt sich der dann an?
So, jetzt bist du dran, mit Antworten.