Ich finde, dass Saxophon spielen nicht teuer ist. Man kann es eigentlich überall machen, ohne irgendwelchen Eintritt, Mitgliedsbeitrag oder sonst etwas zahlen zu müssen. Und ein brauchbares Sax kostet auch nicht viel mehr als die Videospiele, die die meisten zu Hause haben. Außerdem kann man Instrumente auch ausleihen (Musikschule, Verein, ...), wenn man sich keines leisten kann.

Nun es kommt darauf an welche Sparte (Blasinstrumente) betrachtet wird.

Im Einsteigersegment denke ich schon das Saxophon zu den etwas tuereren Instrumenten gehört; im Vergleich zu Querflöte, Klarinette, Trompete oder Posaune.

Auch der Unterhalt ist ,so mein Eindruck, finanziell aufwendiger.
Gehe ich mal von mir aus, so gebe ich doch sicherlich 100€ (geschätzt) im Jahr für Blätter aus. 1x im ggbfl. 2x im Jahr kommt das Sax zur Inspektion, einstellen, kleine Reperaturen, das sind pauschal auch noch mal 100€ oder mehr fällig. Sind wir schon bei mindestens 200€.

Glaube nicht das andere Blasinstrumente, ausser vielleicht Flöten und Klarinetten diesen finanziellen Aufwand im Jahr haben.

Betrachten wir das Profisegment an Saxophonen liegen wir beim Tenor so bei 4000€ bis 7000€, von Keilwerth, Yamaha, über Yanagisawa, Selmer und Inderbinen.

Ein Beispiel jedoch:
Ein Kollege von mir, Trompeter, hat sich eine Trompete in Amerika bestellt die individuell für Ihn, anhand von Gewicht, Körpergröße und Anatomie des Gesichts angefertigt wurde. Kostet auch knapp 7000€.

Tja, so pauschal kann man es wie immer gar nicht ausdrücken.
Schließlich können wir keine Äppel mit Birnen vergleichen...

Viele Grüße
Sven

Ja, Sven, ich glaube auch, Du hast recht.

Selbst wenn man die Spielereien wegnimmt, wie das Probieren von Ligaturen oder anderen Blättern, ist es doch ein recht kostspieliges Instrument im Vergleich zu anderen Bläsern.

Ich habe jahrelang Klarinette gespielt, da hatte ich eine Packung Blätter und das wars. Da gibt es keinen Klarinettenmuckerldoc zum Einstellen. Eine Werkstatt hat sie nie gesehen.

Und Ventilhorn (Pless) spiele ich auch etwas. Gekauft und gut.

Das Sax benötigt doch den Saxdoc gelegentlich, etwas mehr Blätter und ist auch ein viel anfälligeres Instrument. Da klebt mal eine Klappe, etc. Und wenn die Intonation nicht (mehr) stimmt, ist der Doc gefragt.

Aber dennoch oder: gerade deshalb finde ich es gut, daß es immer mehr Eltern gibt, die es ihren Kindern ermöglichen Sax zu spielen.

Es ist einfach ein wunderbares Instrument, das mich richtig süchtig gemacht hat. Und beim Suchtverhalten spielen Kosten ja nie eine Rolle

"Im Einsteigersegment denke ich schon das Saxophon zu den etwas teureren Instrumenten gehört; im Vergleich zu Querflöte, Klarinette, Trompete oder Posaune."

Nö, glaube ich nicht. Eine wirklich brauchbare Querflöte gibts auch erst ab 600-800 Euro, und eine brauchbare Klarinette ist auch nicht wesentlich billiger. Natürlich kann man Glück haben, aber die Regel ist das nicht (wie gesagt: brauchbare Instrumente!). Die Preise für Querflöten steigen genauso wie die der Saxophone mit der Qualität, für ein besseres Instrument sind gerne mal 1500 fällig, für ne Haynes darf man je nach Alter und Zustand 2500-10000 hinlegen. Alt-Querflöten gehen ab 1000-2000 erst los.

Billiger sind Xylophone, Blockflöten und Mundharmonikas, Maultrommeln und natürlich die/das Triangel. Auch Topfdeckelschlagwerk soll günstig zu bekommen sein, ebenso wie die Schlaghölzer

Und zum Thema Anschaffungs-, Unterhaltskosten und Zubehör: da liegen Streicher ganz weit vorne!!! Anschaffungspreis brauchbare Schülervioline: 600-800, Schülerbratsche 1000-2500, Schülercello 2000-4000. Baß entsprechend...
Instrumente für Musikstudenten (Violine) ab(!) ca. 4000 (Bratsche 6000), Meisterinstrumente Violine ab ca. 7000 (Bratsche 8000), Konzert/Solisteninstrument 20000 und mehr. Für Cello und Baß jeweils entsprechend mehr. (Wers nicht glaubt, dem sei vioworld.de empfohlen, oder besser noch der besuch beim örtlichen Geigenbauer...)
Bei antiken Instrumenten ist der Preis nach oben selbstverständlich offen, eine Stradivari gibts dann nur für den ganz großen Geldbeutel.

Dazu kommen noch zwingend der Bogen (Schüler 100-500, Profi bis 10000), Cases (Violine/Bratsche ca. 200, Cello 300 für Hardcases), Kleinkram wie Dämpfer und Kolophonium machen es dann auch nicht mehr.

Pflege: Saitenwechsel bei regelmäßigem Spiel ca. 1x im Jahr (Profis öfter), je nach Qualität für Violine ca. 50-100 Euro, Bratsche 70-100, Cello und Baß wieder teurer. Bogenhaare erneuern (ca. 1x im Jahr, bei Profis öfter) ca. 80 Euro. Reparaturen sind auch nicht selten: Risse durch Witterung, Transportschäden, blablabla. Und gleich immer so richtig teuer. Ich spiele Bratsche, und das ist ein Groschengrab, oder besser Eurograb, gelobt sei das robuste Sax!!

Die Anschaffungskosten für ein gutes Klavier liegen definitiv auch im vierstelligen Bereich, ebenso für ein Fagott. Alles in allem glaube ich, daß Saxophon eher zu den preiswerteren Instrumenten gehört-zumindest wenn man es mit lassischen Instrumenten vergleicht und nicht mit nem Keyboard oder ner Aldi-Lagerfeuergitarre.

Aber sie ist eben eine Leidenschaft, die Musik.

...meinte natürlich KLASSISCHE Instrumente, nicht lassische Sorry

Die Wahrheit liegt bestimmt wie so oft dazwischen.
Wer sich ein gutes gebrauchtes Instrument zulegt, dem vernünftige Pflege und dann und wann etwas Einstellungsarbeit zukommen lässt, zudem noch in einem Verein/Band/Gruppe spielt, die keinen Beitrag verlangt und nur dann und wann einen Lehrer/Mentor besucht, kommt recht günstig weg.
Wer meint, sein Instrument müsse zwingend neu , von einem führenden Anbieter gefertigt, "customized" und mit Sonderkoffer sein, dann noch im Jahr 20 Mundstücke, 40 Ligaturen und 30 verschiedene Blättchen-Firmen ausprobieren muss, dazu noch einem exclusiven Verein zugehört, der pro Übungsabend 8 Euro nimmt und dann noch einen Lehrer mit 20 Euronen/Std. zweimal die Woche aufsucht, liegt eher am anderen Ende.
Von dieser Seite aus gesehen, ist saxophonspielen eher teuer.

Von den Anschaffungspreis-Unterschieden von Sopran, Alto, Tenor, Bari, Bass, Sopranino, Kontrabass, Tubax, was auch immer, mal ganz zu schweigen.

Wer als Hobby eine 20-Meter-Yacht hat, russische Panzer restauriert oder in einem denkmalgeschützten Haus wohnt, wird über 200-500 Euro Nebenkosten wohl nur müde lächeln.
Aus deren Sicht gesehen, ist saxophonspielen ehr günstig.

@frankenstein:

hätte nicht gedacht, dass die Streicher so teuer sind!

Klare Antwort: Unter den üblichen Blasinstrumenten ist ein sax eher teuer: Mechanik, Plättchen, usw.

Happipi

wer ein herkömmliches auto fährt und ca. 1x p. woche tanken darf, hat bei 50 litern eben mal 70€ verbraucht. teuer?

wer sich den luxus gönnt und in der bucht ein sax ersteigert, kann schon mit 150€ dabei sein. teuer?

wer im monat für unterricht 70-80€ investiert, teuer?

das spielen eines musikinstrumentes ist hobby. teuer?

ich finde diese diskussion ist ein wenig haarspalterei

jaaz47

jaaz47 schrieb:


Was für den einen teuer ist, bestreitet ein anderer sprichwörtlich locker aus der Cafekassa. Die jeweilige finanzielle Situation, lässt durchaus unterschiedliche Bewertungen von teuer oder nicht teuer zu. Persönliche Vorlieben beeinflussen den persönlichen Wert einer Sache oder Tätigkeit ebenso und bestimmen damit auch den Preis, den jemand bereit ist, für etwas auszugeben.
Wenn man den Begriff „teuer“ nicht messbar definiert, ist es schwierig bis unmöglich, derartige Vergleiche allgemeingültig vorzunehmen.