Moin,

ich habe bei mir zuhause einen Zwitter entdeckt, ein Keili new king (Engelsflügel) mit alter Oktavmechanik und neuer Kleinfingermechanik.



Ich habe kein Problem mit dem Greifen, aber ganz plötzlich ist mir klar geworden, dass die ganze Diskussion um Handhaltung und vintage vs modern irgendwo auch mehr für die Philosophen ist. Es gibt halt die unterschiedlichst mechanisch ausgelegten Instrumente, früher tendentiell anders als heute, und nicht alles was früher war ist schlechter, wie auch nicht alles was sich Selmer ausgedacht hat und alle anderen nachgemacht haben ist das Gelbe vom Ei.

Man muss halt schauen, dass man mit dem jeweiligen Instrument klar kommt, oder sich ein anderes suchen.

Gruß,
xcielo

Hallo,

tolles Thema. Die wesentlichen Unterschiede der linken Hand hat pue auch sehr schön dargestellt.
Interessant dabei zu beobachten, was mit dem linken kleinen Finger passiert, wenn der Daumen gedreht wird und die anderen Finger auf den Tasten bleiben. So wird auch schnell klar, warum es bei gewohnter "moderner" Haltung Probleme mit dem Tisch gibt und warum das waagrecht angeordnete tief Bb sinnvoll ist.

Eine weitere "neuzeitliche" Änderung, die sich auf die Haltung auswirkt, ist das Versetzen der oberen und unteren Tonlochreihen. Das heißt, dass die Tonlöcher nicht mehr von c# bis D in einer Linie sind, sondern zwischen g und f# Tonloch ein Sprung ist. Die Haltung wird davon so beeinflusst, dass sich die Hände von der Mitte nach außen drehen und die Arme sich fast automatisch an den Körper legen (was mir überhaupt nicht gefällt).

Dazu kommt für die Tenöre noch die Frage, ob das Horn vorne oder rechts gespielt wird. Manche alten Saxophone sind bedingt durch die Neigung des S-Bogens für das Spielen rechts konzipiert.

Natürlich ist auch vieles Gewohnheit, für ergonomische Fragen empfehle ich außerdem den Rat eines Tai-Chi-Experten.


Liebe Grüße

Chris

??
Ui...
Aber war ja nur eine Frage-
nix für ungut.
Gruss D.

Hi gordon

Hast Du schlechte Laune??

JEs

xcielo schrub:
Siehste, und dabei wollt ich helfen, ganz praktisch und unphilosophisch.
Von wann ist das Keili?

@chrisdos

Ja, die versetzten Tastenreihen sind auch so ein Ding. Vielleicht eine direkte Folge der neuen Achsenlage in der Mitte des Instrumentes:
Der Tisch kann nicht unendlich nach außen wandern.
Die einzelnen Tasten brauchen einen Mindestabstand zu den Achsen, um noch Hebelwirkung zu entfalten.
Die Achsen quälen sich also knapp an den Klappen für D,E und F vorbei.

Beim Buffet sind noch 4 mm zwischen der Spitze meines rechten Zeigefingers und der Achse. Weiter zur Mitte hin kann der Taster also nicht angebracht werden.


Was meinst du mit dem sinnvollen waagerechten Bb-Taster? Hat den ein Sax mit BA-Mechanik. Meines Erachtens kann es den nicht geben, weil da kein Platz und keine Hebelwirkung mehr ist.

Naja also meine haltung ist wahrscheinlich in pues Augen seeehr schlecht......ich hab meinen Gurt doch ziemlich tief.....
Aber, Desmond hat seinen Gurt auch ziiiiemlich weit unten oder?

oder

und um abzuschließen

Greetings
PD

pue schrieb:
Ist Ser.Nr. 23xxx, also ca 1953, wenn ich das richtig datiert habe.

Gruß,
xcielo

Ich denke, alle drei Kannen haben die oben liegende Nockenwelle. Paul Desmonds Haltung sieht am krummsten aus, im Besonderen sein linker Daumen.
Einige berühmte Saxer haben keine besonders gute Haltung. Mir geht es auch gar nicht um gut oder schlecht. Wenn man aber über die Ergonomie der Tastatur sprechen will, muss man von einer Haltung ausgehen, die nicht schon vorbelastet ist.

Ist das letzte Bild von dir? An der Haltung ist nichts auszusetzen, nur das die Finger zu weit von den Tasten entfernt sind. Aber selbst das ist nicht schlimm.

Joe Lovano mit Omas Bettlaken an und Mk VI Bogen auf Borgani?

Spielt der sonst nicht so ein unergonomisches Selmer BA?


SlowJoe

P.S aber das trifft auf Borgani - Saxe ja auch zu....