@smatjes
Ahhh - da sind wir bei "Deutschland sucht den Supersaxer". Smatjes, natürlich - das Volk stimmt ab, das Dumme (das habe ich gesagt). Dann stelle ich auf die Bühne: Peter Weniger, der "Impressions" spielt und meinen kleinen, zehnjährigen Neffen, der mit seinen Kulleraugen "The Pink Panther" zum Besten gibt. Wer gewinnt wohl? Und wer spielt besser? Geht es nur noch um Blödel-Unterhaltung - um die Bedienung unserer Klisches?
Es gibt Parameter, mit denen man ermessen kann, ob ein Musiker eher gut oder schlecht spielen kann. Das Volk, smatjes, hat damit nix zu tun.

Happi schrub
Selbstverständlich. Ich bin mit mir weitgehend identisch. Manchmal gehe ich zu weit oder neben mir, aber im Großen und Ganzen...

Leider verflacht die Diskussion zu der Frage, ob jemand, der besser Saxophon spielen kann, besser Saxophon spielen kann.

Ich finde den Konflikt Kopf- zu Körpermusik viel spannender. Gerade der Jazz pendelt zwischen den beiden Polen hin und her. Und das macht er, finde ich, ganz gut.

Übergriffige Versuche finde ich besonders spannend, will heißen, wenn Laien sich an einer Oper probieren oder studierte Musiker Tanzmusik machen.

Vielleicht zeigt der Konflikt genau auf, worum es überhaupt geht: musikalisch nicht zu verflachen und trotzdem körperlich zu bleiben, emotional. Es ist die Aufgabe, als Musiker seine Position zwischen diesen Extremen finden.

Doch natürlich, aber was ich mies finde findest du vieleicht gut. Oder?

Da kann niemand daher kommen und sagen "So ich hab das mal gemessen, der spielt die Töne 1a und ist zu 100% im Takt der ist gut. Der Andere da hat dreimal daneben gelegen der ist schlecht"

Ich weiß es gibt sie trotzdem, die die daneben stehen und messen. Dafür können Sie nicht mehr zuhören.

Natürlich braucht man musikhandwerkliches Können. Ohne diese Basics weiß ich das Instrument nicht zu bedienen. Ich brauche aber kein Studium um es zu lernen. Ich kann es mir auch selber beibringen und spiele ganz vorne mit. Gab und gibt es genug von.

Richtig und genau um das geht es hier. Kopfmusik von denen die meinen sie sind gebildet und haben das studiert und sich anmaßen zu sagen was gut ist und was nicht. Körpermusik ist immer noch das was die allermeiten mitreißt, was ihnen Spass macht, wo sie alles drumrum einfach mal vergessen. Das ist für mich gute Musik.

Der Typ da auf dem Video ist Klasse, der rockt die Bühne und gibt alles. Das Publikum rastet aus und geht mit. 1A. Genauso kann ich bei Ars Vitalis in den Stuhlreihen sitzen und mich köstlich amüsieren und freue mich anschließend dagewesen zu sein. Ich kann einer Oper oder diesem Dudeljazz wo man zuhört und denkt, das kriegt der nieeee wieder genauso hin, nichts abgewinnen. Andere finden es Klasse und haben nicht vorher nachgelesen um was es da geht.

Was entgeht all denen, die mit Messgeräten im Kopf immer versuchen zu beurteilen war der nun gut oder nur halbgut oder gar schlecht?

Musik soll meiner Meinung nach mitreißen, aufheitern, trösten, feiern. Das geht bei mir dann schon nicht mehr, wenn ich versuche rauszubekommen, was der da in 20 Meter Entfernung denn nun für ein Sax spielt.

Wie soll es da erst denen gehen, die zuhören um festzustellen ob der Ton nun getroffen wurde. Aber ich vermute sie haben auch ihren Spass daran und das ist dann doch ok.

Nach wie vor meine ich, gibt es keine Möglichkeit Qualität der Musik messbar zu machen. Es läuft immer darauf hinaus, mit meiner Musik eine Mehrzahl von Leuten zu überzeugen niemals aber ein Meßgerät. Nach diesem Prinzip funktioniert DSDS & Co und jedes Casting/Vorspielen.

Schaffe ich nicht die Mehrzahl zu überzeugen werde ich niemals ein berühmter Künstler. Muss ich ja aber auch nicht, genuaso kann ich mich in eine Nische begeben und dort meine Musik präsentieren. Aber nun muss ich immer noch die Merhzahl derer überzeugen, die eben gerade diese Nische gern hören.


Gruß
Smatjes

Moin!

Wir armen Nordmenschen!

Wir wissen nur, das Niveau nix mit Nivea zu tun hat!
Und wenn ne Kuh `bölkt`, das sie gemolken werden muss!

Kunst erschließt sich uns auch nicht, weil die Deiche so hoch sind, und dahinter ist alles tief und flach!

Wein haben wir auch nicht, nur Bier und Appelsaft!

Manoman we hep jo bannig wat op to holen!

Na dann man to!

Volles Rooäääää!



LG Hans

hwp schrieb:guckstu
Prost!

frickler

hwp schrieb:moin hwp,
nu mach Norddeutschland mal nicht flacher als es schon ist.
von wegen keinen Wein

==> www.zeit.de/lebensart/essen-trinken/2009-11/wein-auf-sylt

und hier ==> www.manager-magazin.de/life/genuss/0,2828,526102,00.html

@smatjes,
Lieber smatjes - ich schätze du hast ein falsches Verständnis von Leuten, die wirklich Musik hören können/wollen. Es geht nicht ums Messen. Nur weil man nicht beim ersten Schlag anfängt zu wippen, kann man nicht zuhören? Ich genieße Musik, die gut und virtuos gespielt ist, weil ich mich daran erfreuen kann, was diese Musiker auf ihren Instrumenten so vollbringen - wie sie lebendig zusammenspielen und interagieren - ich genieße den Sound und die Dynamik. Ich sitze nicht da und versuche die Akkordprogressionen nachzuvollziehen.
Musik zum Partymachen ist gut, aber es gibt eben auch noch die andere Seite, die eigentlich gar nicht so kopflastig sein muss. Das wird ihr nur angehängt. Jazz kommt ohne Körper und Bauch nicht aus.

@saxkai

Das genau mache ich auch. Mich stört bei deiner Ausführung nur das ich es nicht können soll, weil ich vermutlich einen anderen Musikstil bevorzuge als du.

Warum kann ich nicht wirklich Musik hören?

Zum Thema Flachheit: Nur die beiträge sind momentan noch flacher als Norddeutschland.

das ja dann wohl auch wieder so ne sache...