Happi schrieb:
Das kapiere wiederum ich nicht. Dieser Typ hat sich sein Sax geschnappt, ist vor die Tür gegangen, hat drauflos gehupt und das Ganze geyoutubt.

Wer will denn da eine Wertung anbringen, es wird doch niemand genötigt, sich das anzusehen. Vielleicht hat der Typ ne Wette verloren und muss seine Wettschuld begleichen, indem er auf einem Instrument, das er nie angefasst hat, sich im Internet präsentiert.

Vielleicht ist er im echten leben Psychologe und will beweisen, wie gut man ist auf *irgendeinem* Instrument, wenn man nur kein Lampenfieber hat.

Gut ist, was den Fans gefällt und sehr gut, was denen gefällt, die etwas mehr davon verstehen.

So sehe ich das.

Hab auch schon viel Quatsch geyoutubt, aber dass jemand kommt und sagt, ich wäre ein Stümper, ist mir noch nicht passiert. Wahrscheinlicher wäre sowieso, dass es kein Schwein anguckt, noch wahrscheinlicher, dass irgendwer den Quatsch mit "really awesome" quittiert.

Wie schlimm

Einzig interessant ist der unberechenbare Plutimikationsfaktor Internet: jetzt wurde hier der Hirsch-Buddy verlinkt und kommt zu ungeahnten Ähren, wer weiß sogar zu mehr Klicks als ein wahrer Künstler. Das hat schon Eigendynamik.

Hi,

also ich finde Buddy Hirsch mindestens so grandios wie einen Kleiderständer. Die Apotheose des Saxophonspieles. Das Groteske dieser Szenerie ist nicht mehr zu toppen. Wenn also unser junger Freund seine Bewegungen macht, um zum Arterhalt beizutragen, dann zeigt Hirschs Körpersprache, dass er mit diesem Aspekt des Trieblebens vollständig abgeschlossen hat.
Und weil keiner weiß, ob er im Anschluss heil die Straße überqueren konnte, wissen wir auch nicht um die möglicherweise tragische Komponente dieser Darbietung.

Wir sollten den Aspekt "Musik und Arterhaltung" in einem eigenen Thread ausdikutieren.

Was das eigentliche Thema angeht: So zu spielen wie der Youngster ist nicht so einfach. Offensichtlich weiß er, was er da tut. Und: Es kickt, geht los und macht den Leuten Spaß. Das geht in Ordnung, sage ICH, wenn man MICH fragt (nur zur Absicherung groß).

Thema Kulturgeschichte: Das zwanzigste Jahrhundert war der Zeitraum, in der sich Kunst und Publikum wohl final voneinander gelöst haben. Auch unter dem Aspekt ist diese ganze Gegenkultur (R'n'B, Rap etc.) zu verstehen. Als Jazz zu komplex wurde (Bop) verlor er sein breites Publikum an den Rock'n'Roll.

Moin !


Was viele für Können halten, halten andere für schlecht!

Mich stört es nicht wenn einige diesen oder jenen Geschmack haben!

Geschmack wird immer aus dem Lebensweg und musikalischen Vorlieben erklärt!

Wenn aber gelegentlich davon gesprochen wird, eine kleine Spur auf diesen Planeten zu hinterlassen, so habe ich erhebliche Zweifel, dass es z.B. so geschieht!

Oder anders gesagt, ja, `laute Kanne`, aber mehr verschwommener Krach (Video), machen viele Tuter, als das ich mir merken könnte wer das da nun gerade war!

Und selbst wenn man sagen könnte, `Baby du hast es drauf `, das hat auch der KFZ Mechaniker der mein Auto wieder repariert!

Wenn da nicht damals jemand gekommen wäre, und hätte mir dieses Instrument aus einem anderen Blickwinkel nahe gebracht, würde ich mit Sicherheit Bass, Gitarre oder Orgel mögen, aber niemals dieses „große Kazoo“ !

Achso, irgend etwas stimmt nicht mit Alto Saxen, ich glaube herausgefunden zu haben, weshalb Alto Spieler häufig Hörner ausprobieren und zu guter letzt nie voll zufrieden sind, aber das ist ein anderes Thema! (Demnächst)


LG Hans

Hallo,

ich will auch noch.

Ich finde die songs auf myspace sind gut und stimmig produziert und sein Spiel ist "stilgerecht". Er spielt groovig und rhythmisch sehr sicher, was darauf schließen lässt, dass er unter seinen Möglichkeiten bleibt. Ob er Balladen genauso stilsicher interpretieren kann, lässt sich daraus nicht erkennen, ist auch egal.

Die Veranstaltung auf youtube ist ebenso stimmig. Hier geht es um nicht mehr oder weniger als um Unterhaltung auf "körperlicher Ebene". Der Saxophonist hat die Aufgabe etwas Abwechslung zum DJ zu bringen, mehr nicht. Genausogut könnte eine Sängerin, die immer dieselben 3 Worte singt, den Job machen.

Es macht wenig Sinn hier mit den reinen Lehren zu messen. Sonst könnte ich auch sagen das Klassikkonzert war Sch...., weil ich gar nicht darauf tanzen konnte.

Also zunächst eine Stilfrage bzw. Geschmacksache. Trotzdem gibt es natürlich Qualitätsunterschiede. Qualität hat rein gar nichts mit Gefallen zu tun.

Hat ein gepanschter Wein Qualität weil er mir schmeckt? Wenn es keine Qualitätskriterien in der Musik gäbe, wozu dann Musikschulen, wozu Vorspiel mit Bewertung. Was sind denn Intonation, Timing, Zusammenspiel, Dynamik?

Es gibt schlecht gespielte Musik die gefällt und gut gespielte die gefällt.
Und es gibt schlecht gespielte Musik die nicht gefällt und gut gespielte die nicht gefällt.

Oder?

Liebe Grüße

Chris

@smatjes
Ich hab nicht von Jazz gesprochen - ich bin überhaupt kein Jazzer, und auch nicht unbedingt "Kopfmusiker". Wenn ich hier schreibe, dann lege ich meine Meinung, Überzeugung, Erfahrung und manchmal auch mein Wissen dar. Da muss ich doch nicht jedesmal "das ist ja NUR MEINE bescheidene, kleine Meinung" schreiben.
Pue hat es schon anhand des Beispiels mit dem Wein gut erläutert. Das Gleiche gilt "für mich" auch für die Musik. Trotzdem ein Beispiel: Neulich bei einer Hochzeits-Tanzmucke (bevor wir einen Ton spielten) kam der Brautvater auf uns (die Band) zu und schwärmte von dem Konzert, auf dem er letzte Woche war. "Die Amigos" hatten's ihm wirklich angetan und er sagte: "Das sind noch richtig gute Musiker, die ihr Handwerk versteh'n. Das war ehrliche handgemachte Musik." Also hat dieser Mann nun Recht, wenn er dieses sagt? Ein klares "Nein", er weiß es einfach nicht besser. Diese Musik mag viele ansprechen - sie ist aber qualitativ minderwertig und schon gar nicht handgemacht. Und das finde ich "persönlich" generell schwierig. Bei den Themen Musik und Kunst meinen alle mitreden zu können. Ich weiß nicht woher das kommt. Natürlich ist es ein qualitativer Unterschied, ob Anne-Sophie Mutter auf der Bühne steht uns spielt, oder die Wildecker Herzbuben. Das wirst du wohl nicht leugnen.

Ist halt einfach Geschmackssache.
Der Typ ist zwar richtig gut, mir jedoch gefällt der Musikstil nicht besonders.
Es wird immer unterschiedliche Antworten geben.

Gruß

Neeee......

eine messbare Skala für Musik gibt es nicht. Es gibt Messgeräte die die Stimmung des Tones anzeigen. Aber Qualität ist nicht messbar.

Ausnahme: Dort wo sich Leute hinstellen und sich eine Richtlinie ausdenken. Das hat aber nix mehr mit Musik zu tun, finde ich.

Ich überlege schon länger wie man Saxophonisten vergleichen kann. Wie kann ich feststellen wer der Beste ist? Das geht nicht. Das geht nur wenn man ausreichend Publikum hat und die dann mittels Applaus abstimmen lässt.

Keiner von denen muss Ahnung von Musik haben oder gar eine Kunstrichtung studiert haben um zu verstehen was da los geht. Egal welche Stilrichtung der Künstler auch spielt. Wenn ich nämlich erstmal einen Lehrgang machen muss um Musik zu verstehen, na dankeschön. Was ist das denn dann für Musik?

Es reicht doch wenn ich sage .... Das gefällt mir, das ist gut. Dann muss es noch lange nicht allen gefallen und wird nicht allen gefallen.

Damit du die Töne in der richtigen Reihenfolge zum richtigen Zeitpunkt spielst um eine erkennbare Melodie zu erzeugen.

Ich bekomme auch ne Menge Töne auf dem Sax hin. Ich kann sie nur nicht in der richtigen Reihenfolge zum richtigen Zeitpunkt spielen und schaffe das auch nicht lange. Weiß nicht mal was die Fähnchen da auf den Zetteln zu mir sagen wollen, geschweige denn wie sie richtig herum liegen.

Wenn ich das lernen möchte gehe ich zu einem Lehrer, Musikschule oder/und kaufe mir Lehrbücher und bringe es mir selber bei.

Das sind die Basics die ich brauche um das Instrument so zum klingen zu bringen, dass hoffentlich eine Mehrzahl sagt, das war gut. Wenn ich die Basics dann so gut beherrsche das ich damit an die Öffentlichkeit kann, muss ich die überzeugen, die mich dorthin lassen. Auch hier muss ich nur die Mehrzahl derer überzeugen die mich dahin lassen. Es ist aber egal ob ich das an einer Musikschule, bei einem Lehrer gelernt habe oder mir selber beigebracht habe. Hauptsache, ich spiele so, dass den allermeisten mein Spiel gefällt.

Hi Smatjes,

also für Dich gibt es keine schlecht gespielte Musik? Nicht Dein Ernst....

Also wird Dein Vortrag qualitativ nicht sooo hochwertig werden. Trotzdem kann es den Leuten gut gefallen, warum auch immer.

Musikhandwerkliches Können hat mit Gefallen nichts zu tun, muss es ja auch nicht. Ich bin einigermaßen entsetzt, dass wir darüber eine Grundsatzdiskussion führen.

Liebe Grüße

Chris

smatjes schrieb:

Moin!

Das ist auch nicht erforderlich!
Lenkt nur ab vom eigentlichen Musik machen!

Jeder ein eigenen Notenständer und auch noch diverse Blätter mit komischen Zeichen drauf,.......jaaaaa, das sieht wichtig aus!


LG Hans

Pue meint:
Äh, mitlesen tu ich schon, mein Liebester! Du hältst also das, was du schrubst, für Teil deiner Verbildung?

Teile mir deine Adresse mit, ich möchte den Holzweg nachbauen und dir schicken, auf dem du wandelst!